“Bist du ein Kerl!” sprach er und musste selbst seine Tapferkeit bewundern. “Das soll die ganze Stadt erfahren.” Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf “Siebene auf einen Streich!”
Und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen. Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit.
Das tapfere Schneiderlein ist ein kleiner, armer Schneider. Aber irgendwie auch Schlachtgenie, ein Siebentöter, ein mutiger und tapferer Ritter. Zumindest in Gedanken. Und was bei Fliegen klappt, sollte andernorts nicht viel schwieriger sein. Sieben auf einen Streich. Das verunsichert zwar die Riesen, aber keineswegs Einhorn, Wildschwein und schon gar nicht die schöne Prinzessin, die eigentlich nur heiraten will, um den Staat und die Thronfolge zu sichern. Bis sie das tapfere Schneiderlein kennen lernt. Der junge Kämpfer versteht schon was vom Kämpfen – zumindest beim Weglaufen, Verstecken, Fallenstellen. Seine Angst ist ein listiger Motor. Doch was wird er mit seiner Schläue so alles gewinnen? Er findet, das halbe Königreich, der halbe Thron und die ganze Prinzessin, stehen einem schon zu, der auf seinem Gürtel stehen hat „Sieben auf einen Streich“ …

Foto: t&w 
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