“Küsst ich ihn tot?
So war es ein Versehen.
Küsse, Bisse, / das reimt sich,
und wer recht von Herzen liebt, /
Kann schon das eine für das andere greifen.”
Diese Erklärung findet Penthesilea für ihre ungeheuerliche Tat: Sie tötet Achill im Wahnsinnsrausch.
Die Liebe ist ein Schlachtfeld – und auf diesem prallen sie zum ersten mal mit Wucht aufeinander: Sie, Penthesilea, Königin der Amazonen – er, Achill, der Held Griechenlands. Doch Liebe ist im System der Amazonen nicht vorgesehen. Die Amazonen wollen die Männer nur unterwerfen, weil man sie in ihrem Staat zur Fortpflanzung braucht. Doch Penthesilea kämpft gegen Achill, weil sie ihn begehrt. Die Leidenschaft zwischen ihnen sorgt für Fassungslosigkeit, Verstimmung und Verwirrung im Lager der Amazonen wie auch bei den Griechen. Diese Leidenschaft verstößt gegen jede Regel, reißt Abgründe auf, ist maßlos, unersättlich und haltlos. Sie: Furie und Grazie, er: Macho und Gefühlsmensch – Eroberung, Triumph, Niederlage, Macht und Ohnmacht, Aggression und Unterwerfung. Zwei Gleichrangige, die sich bekämpfen und einander verfallen.
Das Jugendensemble Jzwo3 spielt diese fesselnde Liebesgeschichte kraftvoll, sinnlich und bewegend und entstaubt mit jugendlicher Frische die Sperrigkeit des Originals ohne Kleists Sprache anzugreifen und erreicht so Jugendliche auf altersgerechte Weise.
“Wie stolz, die hier geknickt liegt, noch vor Kurzem,
Hoch auf des Lebens Gipfeln, rauschte sie!”

Foto: t&w 
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